Die fortschreitende Integration von künstlicher Intelligenz in den Arbeitsalltag sorgt bei vielen Mitarbeitern für Unbehagen. Eine aktuelle Umfrage des HR-Software-Unternehmens Gusto unter 1.000 US-Arbeitskräften zeigt, dass die Sorge um die Arbeitsplatzsicherheit zunimmt.
Fast die Hälfte der Befragten ergreift bereits konkrete Maßnahmen, um ihre berufliche und finanzielle Zukunft abzusichern.
Die zwiespältige Beziehung zur KI
Die Umfrage zeichnet ein widersprüchliches Bild:
Während die Technologie von über einem Drittel der Mitarbeiter als essenziell für die tägliche Arbeit angesehen wird, sehen viele sie auch als Bedrohung. Dieser Druck führt dazu, dass sich einige Bewerber gezwungen fühlen, ihre KI-Fähigkeiten während des Einstellungsprozesses zu übertreiben oder zu beschönigen – ein Viertel der Befragten gab dies offen zu. Die Mitarbeiter reagieren auf diese Unsicherheit, indem sie proaktiv werden. Fast die Hälfte spart mehr Geld oder startet ein Nebengeschäft, um sich für die Zukunft zu wappnen.
Sabotage und mangelndes Vertrauen
Die Einführung von KI-Tools sorgt in vielen Unternehmen für Spannungen. Ein Bericht des Beratungsunternehmens Writer zeigt, dass fast zwei Drittel der Führungskräfte eine Kluft zwischen IT-Teams und anderen Abteilungen sehen. Viele Mitarbeiter wehren sich aktiv gegen die KI-Strategien ihres Unternehmens, indem sie Schulungen verweigern, die Tools nicht nutzen oder sich offen dagegen aussprechen.
Diese Widerstände zeigen, wie wichtig es ist, die Mitarbeiter von Anfang an in den Prozess einzubeziehen und Vertrauen aufzubauen. Denn ohne die Unterstützung der Belegschaft sind KI-Projekte zum Scheitern verurteilt. Die Sorgen der Mitarbeiter sind real. Berichten von Challenger, Gray & Christmas zufolge, wurden in der ersten Hälfte des Jahres bereits über 20.000 Arbeitsplätze in den USA aufgrund technologischer Veränderungen abgebaut.
Auch die Politik reagiert auf diese Entwicklungen. Die US-Regierung hat in ihrem KI-Aktionsplan Maßnahmen empfohlen, um die Auswirkungen von KI auf den Arbeitsmarkt zu analysieren und die Umschulung von Mitarbeitern zu fördern. Doch reicht das, um die wachsende Verunsicherung zu bekämpfen, oder wird die Schere zwischen technologischem Fortschritt und der Angst um den Arbeitsplatz weiter auseinandergehen?