Meta stoppt politische Werbung: Die EU zieht den Stecker für Ads

Meta stoppt politische Werbung in der gesamten Europäischen Union. Dies markiert einen entscheidenden Moment für das digitale Marketing und alle Werbetreibenden. Denn der Konzern, der hinter Facebook und Instagram steht, reagiert auf neue, strengere europäische Vorschriften für Anzeigen mit politischem, wahlbezogenem und sozial relevantem Inhalt.

 

Das Ende für politische Anzeigen von Meta in der EU

 

Alle Meta-Werbetreibenden in Europa aufgepasst: Ab dieser Woche setzt Meta das Verbot für politische, wahlbezogene und sozial relevante Anzeigen in der EU um. Grund dafür ist die kommende Verordnung über die Transparenz und das Targeting politischer Werbung (TTPA), welche in Kraft tritt.

Meta erklärte bereits im Juli, dass die TTPA-Vorschrift die Schaltung dieser Werbeformen unmöglich macht. Sie fordert erweiterte Transparenzmaßnahmen für politische Anzeigen (political ads). Deshalb betreffen die neuen, strengeren Regeln insbesondere die Nutzung von Nutzerdaten für derartige Kampagnen.

 

TTPA-Regulierung: Das Dilemma, warum Meta die Werbung stoppt

 

Die TTPA-Regulierungen in Europa stellen eine hohe Hürde dar. Jede Plattform muss die explizite und separate Zustimmung jedes einzelnen Nutzers einholen. Nur so kann man deren Daten für politische Kampagnen verwenden.

Meta stellte klar: Angesichts der enormen Reichweite (at its scale) ist dies nicht praktikabel. Deswegen entschloss sich das Unternehmen, die gesamte Werbung dieser Art in der Region einzustellen. Die neuen Vorschriften treten am 10. Oktober in Kraft. Somit erfolgt der Werbestopp in diesen Kategorien bereits am 6. Oktober um 18:00 Uhr MEZ.

Meta stoppt politische Werbung und begründet den Schritt wie folgt: „Die TTPA schafft erhebliche Verpflichtungen für unsere Prozesse und Systeme. Sie erzeugen ein untragbares Maß an Komplexität und Rechtsunsicherheit für Werbetreibende und Plattformen in der EU. Daher mussten wir diese schwierige Entscheidung treffen.“

 

Globale Auswirkungen nach dem Werbestopp

 

Der Konzern betont: Die Änderung betrifft nur die EU. Anzeigen zu sozialen Themen, Wahlen oder politischen Inhalten, die außerhalb der EU geschaltet werden, bleiben unberührt. Die branchenführenden Verifizierungs- und Transparenz-Tools bietet man global weiterhin an.

Meta sprach sich lange gegen die Regulierung der Europäischen Union aus. Der Konzern sieht den Schritt, bei dem politische Werbung gestoppt wird, als ein weiteres Beispiel für eine „überzogene Regulierung“ (regulatory overreach). Doch man befürchtet eine Einschränkung des Informationsflusses, insbesondere bei wichtigen politischen Themen.

Vorerst muss Meta diese Art von Werbeaktionen einstellen, um das neue Gesetz einzuhalten. Wer Metas API-Tools (Programmierschnittstelle) nutzt, muss seine Systeme entsprechend anpassen, weil Meta stoppt politische Werbung ab sofort in diesen Bereichen.